Peter Scherfer Univ.-GSH Wuppertal Fb.4, Romanistik 42097 Wuppertal Tel. 0202-439-2134/2351 (Sekr.) |
Ruth Albert Philipps-Univ. Marburg Fb. 08 35032 Marburg Tel. 06421/284892/4692 (Sekr.) |
Die klassischen Modelle der mentalen Repräsentation von Mehrsprachigkeit - die sich
bekanntlich hinsichtlich der Sicht der Beziehungen der Lexikoneinträge zweier (bzw.
mehrerer) Sprachen zueinander unterscheiden - leiden vor allem darunter, daß sie
einerseits sehr unterschiedliche Elemente miteinander verbinden (Art des Erwerbs,
neurophysiologische Realisierung, Repräsentation der einzelnen Ebenen [Phonologie,
Morphologie, Syntax]) und andererseits in den jeweiligen Bereichen zu undifferenziert
sind. Im Bereich der Repräsentation sprachstruktureller Informationen wird nicht den
Tatsachen Rechnung getragen, daß diese in spezifischer Weise miteinander vernetzt sind
und daß ihre Organisationsprinzipien einerseits je nach sprachstruktureller Information
und andererseits hinsichtlich von Perzeption/Verstehen/Behalten und Abruf/Produktion
variieren.
Die geplante AG untersucht diese Problematik. Dabei wird u.a. der Gedanke des
"gemischten" Modells der Mehrsprachigkeit (SCHWARZE 1986) aufgegriffen und auf
die Beschreibung der Repräsentation verschiedener sprachstruktureller Informationen
angewendet. Ferner sollen die bestehenden Sprachproduktionsmodelle daraufhin untersucht
werden, inwiefern sie geeignet sind, die Sprachproduktion Mehrsprachiger abzubilden.
Datengrundlage sollen Versprecher, code switching /
mixing-Phänomene, Interferenzen, Beobachtungen des Spracherwerbs und -verlustes und
experimentelle Beobachtungen sein.
Schwarze, Christoph, 1986. Die Repräsentation des zweisprachigen Lexikons als Problem der kontrastiven Lexikologie. In: Barrera-Vidal, Albert/ Raupach, Manfred/Kleineidam, Hartmut (Hrsg.) Französische Sprachlehre und bon usage. (Festschrift für Hans-Werner Klein zum 70. Geburtstag), München, 301-311.