Freitag, 12.30 Uhr
In seiner "Soziologie der Sprache" spricht Joshua A. Fishman von besonderen Fällen multilingualer Kontaktsituationen, in denen eine "bewußt positive Einstellung zur Interferenz" vorherrscht. Einen solchen Fall stellt Jiø í Gruas deutschsprachiges Werk dar.
Grua wurde als tschechischer Dissidentendichter 1980 aus seinem Heimatland ausgebürgert. Er entschloss sich damals im Alter von 42 Jahren , in deutscher Sprache weiterzuschreiben. Die Selbstübersetzungen wurden in "fürchterlicher und verzweifelter Arbeit" Neudichtungen, da eine rhythmische und akustische Nachdichtung der aus der tschechischen Sprache heraus lebenden Werke nicht möglich war. In den späteren deutschsprachigen Lyrikbänden "Babylonwald" und "Wandersteine" tragen die oft kühnen Metaphern zum Poetizitätsgrad bei, da die Bilder den deutschsprachigen Lesern ungewohnt, jedoch nicht unverständlich sind.
Das Ziel meines Referats ist die Herausarbeitung
der Interferenzen der Akzentuierung und der Intonation
des Einsatzes von Idiotismen
der Übertragung der Phraseologismen
der kreativen Verwendung des rhetorischen Potentials des deutschen Satzbaus.
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