Volker Hinnenkamp (Augsburg):
Türkisch-deutsches Code-Switching bei Jugendlichen türkischer Herkunft: Bilinguale Kompetenz als interaktive Zuschreibungskategorie

Donnerstag, 12.00 Uhr

In der Bilingualismusdebatte zu sog. ausländischen Jugendlichen in Deutschland gibt es drei Betrachtungsweisen über deren Gebrauch der Familienherkunfts- und der Mehrheitssprache ("Muttersprache" und "Zweitsprache"):

(1) "doppelseitige Halbsprachigkeit"

(2) "Sprachmischung"

(3) Code-Switching

Die drei Betrachtungsweisen schließen sich nicht aus, doch stellen sie unterschiedliche Probleme in den Vordergrund und sind von unterschiedlichen Untersuchungsfragen und -interessen geleitet. Die Problematik zu (3) lässt sich untergliedern in Fragen zum (a) Intra- und (b) Intergruppen-Code-Switching. Das Code-Switching-Phänomen (3a) sprengt alle bisherigen Ansätze. Denn es lassen sich nur wenige konversationsinterne und situationelle Motive für das Oszillieren zwischen zwei Sprachen (und mitunter auch innersprachlichen Varietäten) ausmachen. Die Verwendung zweier Sprachen – wie Türkisch und Deutsch – scheint einer monolingualen Logik zu folgen, ist also "unmarkiert". Dennoch gibt es den Rückgriff auf die bilingualen Ressourcen.

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