Ingelore Oomen-Welke (Freiburg i. Br.):
Sprachaufmerksamkeit, Sprachbewusstheit, metasprachliche Kreationen zweisprachiger Kinder

Mittwoch, 16.30 Uhr

Es ist belegt und im Übrigen auch ganz normal, dass Kinder, die mit einem zweiten System von Sprache(n) in Berührung kommen, die Systeme unterscheiden, vergleichen und daraus Schlussfolgerungen ziehen bzw. subjektive Theorien entwickeln bzw. kreieren, die ihrerseits die weitere Wahrnehmung des Sprachlichen beeinflussen. Wenn darüber gesprochen wird, z.B. in der Schule, lösen die Vorstellungen der Kinder mit Mehrsprachigkeitserfahrung oft eigene neue Reflexionen und Reflexionen der anderen Kinder aus.

Als Teil des Projekts "Sprachaufmerksamkeit" an der PH Freiburg wurden 1996 in einer Felduntersuchung mit 196 ein- und mehrsprachigen Kindern und Jugendlichen deren Vorstellungen/ Repräsentationen von Sprachen, Sprachenlernen, Sprachvariation, Sprachenähnlichkeit und Sprachelementen über Leitfaden-Interviews erfragt. Es zeigte sich, dass mehrsprachige Kinder auf mehr Fragen antworten und deutlich mehr erfahrungsbezogene (Laien-) Vorstellungen äußern. Für den Deutschunterricht mit allen SchülerInnen ist es produktiv, diese Vorstellungen als vorwissenschaftliche Hypothesen aufzugreifen und daran anzuknüpfen.

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