Katharina Meng (Mannheim):
Russisch-deutsch gemischtsprachige Äußerungen und ihre Wahrnehmung durch russlanddeutsche Sprecher

Donnerstag, 11.30 Uhr

Russlanddeutsche Sprecher produzieren in Gesprächen untereinander zahlreiche russisch-deutsch gemischtsprachige Äußerungen. Das gilt für Sprecher aller Altersgruppen und für alle Phasen der Integration in die deutsche Sprachgemeinschaft. Es kommen Sprachwechsel und Sprachmischungen verschiedenen strukturellen Typs vor:

Im Beitrag geht es darum, wie russlanddeutsche Sprecher diese Sprachmischungen wahrnehmen: Fallen sie ihnen auf? Leiten sie aus ihrem Auftreten Annahmen über den Sprecher (Sprachfähigkeiten, Herkunft, Alter, Integrationsgeschichte, Einstellung zum Gesprächspartner usw.) ab? Wie bewerten sie Sprachmischungen?

Zur Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen wird der folgende methodische Zugang gewählt: Aus einem umfangreichen Korpus von Ton- und Videoaufnahmen in russlanddeutschen Aussiedlerfamilien wurden charakteristische Äußerungen mit verschiedenartigen turninternen Sprachwechseln ausgewählt und von einer russlanddeutschen Sprecherin auf Tonkassette gesprochen. Diese Proben wurden etwa 30 russlanddeutschen Erwachsenen und Schulkindern Beispiel für Beispiel vorgespielt mit der absichtlich unspezifischen Bitte, sich zu Auffälligkeiten des Sprechers bzw. seiner Sprache zu äußern.

Die Antworten der Informanten und die sich häufig aus ihnen entwickelnden Gespräche über sprachliche Probleme der Aussiedler wurden wiederum auf Tonkassette aufgezeichnet. Sie sollen im Hinblick auf die in ihnen zutage tretenden Dimensionen der Wahrnehmung gemischtsprachiger Äußerungen durch russlanddeutsche Aussiedler ausgewertet werden.

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