Renate Steinitz (Berlin):
Lokative PPs zwischen Argument und Adjunkt

Mittwoch, 14.00 Uhr

1. DP-Argumente

DPs sind typische Verb-Argumente, sie besetzen Subjekt- und Objektstellen. Eine DP ist semantisch ein geschlossenerAusdruck vom Typ <e>. Als solcher kann sie sich nicht in der Struktur einer VP selbst verankern, sie besetzt eine in der SF eines Verbs verankerte Argumentstelle. Ein DP-Argument referiert selbständig.

2. Ajunkte

AP-/PP-/DP-Modifikatoren sind nicht in SF eines Verbs verankert. Als freie Ergänzungen müssen sie selbst eine noch offene Argumentstelle haben, mit der sie sich in der Struktur verankern: Ihr externes Argument wird unifiziert mit einem Argument des Modifikanden, bei Verb-Modifikation mit dem referentiellen Argument des Verbs. Es sind offene Ausdrücke des Typs <e,t> , die nicht selbständig referieren.

3. PP-Argumente

Positions- und Bewegungsverben denotieren Situationen, die lokal eingeordnet sind. Dafür steht in ihrer SF eine Argumentstelle zur Verfügung, die durch eine lokale bzw. direktionale PP besetzt wird. Anders als DPs haben PPs eine nicht intern gesättigte Argumentstelle, die sich - im Falle der valenzgebundenen Ergänzung - auf das zu lokalisierende Individuum bezieht, das syntaktisch die Subjekt- oder Objektstelle besetzt. Sie ähneln in dieser Hinsicht eher den Modifikatoren, unterscheiden sich aber von ihnen in einem wesentlichen Punkt: Sie sind wie DP-Argumente in der SF der Verben verankert. Zur Unterscheidung spreche ich von Individuen- und Prädikat-Argumenten.

4. Prädikative

Ein zweiter Argumenttyp ist auch nötig für Komplemente der Kopula, die Prädikative.

Prädikative haben alle Eigenschaften, die auch lokative PPs in Komplement-Position haben: Es sind offene, nicht-referierende Ausdrücke, verankert in der SF des Verbs; sie sind also wie diese Prädikat-Argumente.

zum Programm der AG 8
zur alphabetischen Übersicht der Abstracts
zur zeitlichen Übersicht