Manfred von Roncador (Bayreuth):
Die Logophorik zwischen Bindung und Freiheit

Donnerstag, 11.30-12.30

Der Titel bezieht sich auf eine Unterscheidung, die in Chomsky's Rektions- und Bindungstheorie (GB) getroffen wird. Danach fallen potentiell substituierende Elemente (Pronomina und Leerstellen) in zwei große Klassen, die komplementär verteilt seien: In solche die syntaktisch "gebunden" sind, die also eine bestimmte syntaktisch definierte Umgebung verlangen, und in solche, die syntaktisch "frei" sind. Danach sind z. B. Reflexiva in Chomsky's Diktion "Anaphors" gebunden, während die Formen, die sonst als anaphorische Pronomina bezeichnet werden, frei sind. Probleme ergaben sich bei der Einordnung sog. Fernreflexiva ("long distance reflexives"), die häufig mit Logophorika gleichgesetzt wurden. In diesem Zusammenhang soll neben einer allgemeinen Skizze logophorischer  Systeme vor allem der Frage nachgegangen werden, ob und, wenn ja, inwieweit sich in diesen Systemen eine ähnliche Dichotomie von Gebundenheit und Freiheit auffinden läßt, wenn auch diese Verteilung in der Logophorik nicht notwendigerweise syntaktisch gesteuert sein muß.

e-mail: manfred.vonroncador@uni-bayreuth.de

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