Freitag, 12.30 Uhr
Den Neurowissenschaften stehen mehrere Methoden zur Verfügung, um die strukturellen und funktionellen Korrelate sensomotorischer und kognitiver Leistungen herauszuarbeiten:
funktionelle Kernspintomographie (fKST) und Positronenemissionstomographie(PET).
Diese Verfahren erfassen als abhängige Variable entweder die Auswirkungen spontaner Hirnläsionen bzw. neurochirurgischer Interventionen auf der Verhaltensebene oder elektrisch-magnetische bzw. hämodynamisch-metabolische Veränderungen bei definierten sensomotorischen und kognitiven Operationen. Im ersten Teil des Vortrags sollen kurz die meßtechnischen Grundlagen dieser Methoden und ihre Einsatzmöglichkeiten dargestellt werden.
Die erwähnten Verfahren wurden auch dazu verwendet, die zerebrale Verarbeitung sprachlicher Lautstruktur zu erfassen. Der zweite Teil des Vortrags soll einige wichtige Befunde zusammenfassen:
Untersuchungen mittels elektrischer Stimulation der Hirnoberfläche deuten darauf hin, daß im Bereich der Broca-Area ein "articulatory output modul" (Ojemann) lokalisiert ist.
Sowohl klinische Studien als auch die Ergebnisse elektrischer Reizung der Hirnrinde legen nahe, daß auch das "vordere Sprachzentrum" an der Lautwahrnehmung beteiligt ist.
Elektrophysiologischen und funktionell-bildgebenden Arbeiten zufolge werden transiente Eigenschaften des Sprachsignals eher im Bereich des perisylvischen Kortex der dominanten Hemisphäre dekodiert, die Identifikation von Vokalkategorie und -qualität als auch von Intonationskonturen erfolgt eher durch kontralaterale Regionen.
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