Jennifer Hartog (Konstanz):
Erläuterungen in der interkulturellen Kommunikation

Freitag, 13.30 Uhr

Die Erforschung der interkulturellen Kommunikation hat sich lange hauptsächlich auf die Analyse von Mißverständnissen konzentriert (vgl. Gumperz). Interkulturelle Kommunikation produziert jedoch nicht nur Mißverständisse sondern auch neue Diskursformen. Von methodologischer Bedeutung sind deshalb Ansätze, die diese neuen kommunikativen Formen der interkulturellen Kommunikation analysieren (Redder & Rehbein 1987; Koole & ten Thije 1994).

In Erläuterung wird ein Wissen verbalisiert, von dem der/die Sprecher/ Sprecherin meint, daß es zum Verstehen der ablaufenden Rede nötig ist. In meinem Vortrag werde ich auf Erläuterungen in von Laien gedolmetschter institutionalisierter interkultureller Kommunikation fokussieren. Dabei geht es darum, das zu analysieren, von dem die Sprecher einer Kultur glauben, daß es die Sprecher einer anderen Kultur nicht verstehen. Um dieses interkulturelle Moment zu erfassen, ist es unerläßlich, neben Erläuterungen in der interkulturellen Kommunikation auch Erläuterungen in vergleichbaren - diesmal aber intrakulturellen - Konstellationen zu untersuchen. Hier kann auf bereits durchgeführte Analysen aufgebaut werden (z.B. Bührig 1996). Es wird versucht, das spezifisch Interkulturelle an ausgewählten Transkriptbeispielen aufzuzeigen.

Literatur:

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