Kirsten Adamzik (Genf)/ Jürg Niederhauser (Bern):
Wissenschaftssprache und Umgangssprache – Dichotomie oder gleitende Skala? (Abschlussdiskussion)

Freitag, 12.30 Uhr

Sprachkontaktphänomene lassen sich auch bei Varietäten einer Sprache feststellen. Besonders starke Beeinflussungen zeigen sich zwischen Fach- und Wissenschaftssprachen und der Umgangssprache, gilt doch die Verwissenschaftlichung der Gegenwartssprache als ein wesentliches Kennzeichen der Sprachentwicklung der letzten dreißig Jahre. Bei den linguistischen Beschreibungen des Kontaktbereichs der fach- und nichtfachsprachlichen Varietäten finden sich verschiedene Ansätze, was das den jeweiligen Untersuchungen zugrunde gelegte Konzept von Fachlichkeit und vor allem die Auffassungen über den Status von Kategorien wie Fachsprache und Gemeinsprache betrifft. So werden Fach- und Wissenschaftssprachen als, besonders hervorgehobene und entwickelte, Teile der Gemeinsprache, als Teil einer Gesamtsprache neben der Umgangssprache oder als eigene, von der Umgangssprache getrennte Sprachsysteme aufgefaßt. Andererseits wird dafür plädiert, die dichotomische Unterscheidung zwischen Fach- und Umgangssprachen aufzugeben zu Gunsten einer kontinuierlich gleitenden Skala der Fachlichkeit.

Die Abschlussdiskussion der AG Wissenschaftssprache und Umgangssprache soll – vor dem Hintergrund der Vorträge der AG – diese unterschiedlichen Zugriffe auf den Kontaktbereich der fach- und nichtfachsprachlichen Varietäten und ihre Reichweite kritisch mustern. Folgende Fragen sollen die Diskussion leiten:

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